Zwischen Weihnachtsbaum und FBI-Agentin
Bibliotheken liegen mir schon immer am Herzen. Als kleines Kind war ich die typische Streberin in der Klasse – schlecht in Sport, aber nach der Schule noch in der Bibliothek, um dort Bücher auszuleihen. Besonders die Gänsehaut-Reihe und Bücher mit Witzen hatten es mir angetan.
Einige Jahr später hat man mich immer noch in der Bibliothek gefunden, dieses mal aber meistens in meinen Mittagspausen um etwas Ruhe zu bekommen, denn ich habe nach der Schule im Einzelhandel gejobbt.
Schließlich habe ich mich dazu entschieden die Ausbildung zur FaMI zu machen und konnte dies auch in meiner Heimatbibliothek umsetzen, wo ich anschließend übernommen wurde. Einige Jahr später habe ich weitere Erfahrungen in einer anderen Bibliothek in einer neuen Stadt sammeln können. Und was soll ich sagen, beruflich war die Ausbildung für mich die beste Entscheidung! Der Beruf und die Möglichkeiten sind so vielseitig. Ich meine, ich war schon alles. Teenie-Seelentrösterin. Weihnachtsbaum an Nikolaus. Kinderanimateur bei Veranstaltungen. Moderatorin. IT-Expertin. Die mit den Mahnungen. Einmal war ich bei einer Krimi-Lesung für Kinder Agentin Scully aus der Fernsehserie Akte X, aber keines der Kinder kannte die Figur. Also war ich „bloß“ FBI-Agentin. Sollte mir recht sein, denn in welchem anderen Beruf darf man so viele unterschiedliche Rollen ausüben?
Bibliotheksmitarbeiter oder eierlegende Wollmilchsau?
Diese unterschiedlichen Rollen sind natürlich ein Fluch und ein Segen zugleich. Einerseits ist es schön, Abwechslung in seiner Tätigkeit zu haben. Andererseits hat man oft das Gefühl, die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“ zu sein, die den Aufgaben gar nicht allen gerecht werden kann. Das kann oft auch zur Belastung werden.
Aber abgesehen von den aktuellen Tätigkeiten, hat die Zukunft auch einige Wandel für Bibliotheken parat. Denken wir nur mal an Maker Spaces oder die Bibliothek als Dritter Ort. Ich unterstütze diesen Wandel absolut. Denn nichts macht mich glücklicher, als die Vorstellung, dass meine Kinder irgendwann voller Freude und Enthusiasmus durch die Bibliothek laufen, um das nächste tolle Angebot zu entdecken. Aber, und das kommt leider oft zu kurz, es muss sichergestellt sein, dass die Mitarbeiter zu den einzelnen Themen richtig geschult werden, an anderen Stellen entlastet werden und sich neu spezialisieren dürfen. Denn nur so kann wirklich professionell das Angebot vorangebracht werden.
Digitale Irrungen und Wirrungen
Ein Wandel, der seit einiger Zeit zu beobachten ist, ist die zunehmende Präsenz von Bibliotheken auf Social Media und eine größere Aufmerksamkeit für Online Marketing Maßnahmen. Ein wichtiger und richtiger Trend. Doch was wieder oft fehlt, ist das Know-How für eine professionelle Umsetzung. Ich habe in meiner Laufbahn schon einiges gesehen: Bibliotheken, die auf Facebook Bilder von Pflanzen posten, denn die zuständige Mitarbeiterin ist leidenschaftliche Hobby-Gärtnerin. Instagram-Accounts, die nicht weiter geführt werden, weil der Praktikant nicht mehr dort ist. Verletzungen der Urheberrechts auf der Website durch Veröffentlichungen von fremden Bildern, dazu noch mit Wasserzeichen. Die Liste ist lang. Aber man kann es niemandem vorwerfen, da die Accounts immer mit bestem Wissen und Gewissen gepflegt wurden. Man wusste es nur nicht besser.
Wenn es doch nur eine Plattform geben würde, die den Bibliotheksmitarbeitern klar, verständlich und direkt umsetzbar zeigt, wie der Umgang und Einsatz von Online Marketing und Social Media richtig funktioniert… Tadaaaaa! (Achtung, an dieser Stelle folgt etwas Eigenwerbung.) Hier bin ich! Daniela Wittke, FaMI, Online Marketing Managerin (ja, mein Lebenslauf hat sehr viele Abzweigungen genommen) und Hobby-Kriminologin! (Zumindest wenn man nach der Vielzahl an Exit-Games in meiner Wohnung geht.) Fokussieren wir uns aber auf FaMI und Online Marketing Managerin. Mit meinem Wissen aus beiden Bereichen möchte ich eine Schnittstelle schaffen, die dafür sorgt, dass Bibliotheken online eine größere Reichweite erzielen und ihr potentiellen Kunden und Gäste erreichen. Herausgekommen ist „Bibliotheken online“.
Gehen wir den Weg zu mehr Reichweite gemeinsam
Ich bin ein sehr introvertierter Mensch, daher kann es mir nicht um Aufmerksamkeit und Ruhm gehen bei dem Projekt. Es ist ein Herzensthema. Denn, wie gesagt, nichts würde mich glücklicher machen, als meine Kinder später freudig durch die Bibliothek laufen zu sehen. Um das zu erreichen, müssen die Bibliotheken aber geöffnet bleiben. Das Problem das ich sehe, ist, dass viele Angebote allerdings gar nicht die breite Masse erreichen. Ich habe schon oft Gespräche darüber geführt, was man in Bibliotheken alles machen kann und wie wenig es kostet und musste dabei in fragende Gesichter blicken. Es ist vielen nicht bekannt, dass verschiedenste Veranstaltungen für jung und alt geboten werden. Dass eine Jahresmitgliedschaft nur den Bruchteil eines Netflix-Abos kostet. Ganz zu schweigen von Maker Spaces oder Exit-Rooms.
Ich möchte meinen Teil zum Erhalt der Bibliotheken beitragen. Auf meine Art. Mit meiner ganz eigenen Expertise. Und ich würde mich freuen, wenn du mich auf diesem Weg begleiten würdest. Vielleicht als stiller Leser meiner Blogartikel. Oder als Abonnent meines Newsletters. Oder auch als Follower auf Facebook oder Instagram.