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Meine Learnings aus meinem ersten Live auf Instagram

Ich hasse es, vor der Kamera zu stehen. Oder vor Menschen. Aber besonders vor Menschen, die nicht gerade meinem engsten Freundeskreis angehören. Und die mich dann ansehen und etwas von mir erwarten. Horror!

Mit dieser Eigenschaft bin ich wirklich nicht der geborene „Coach“, wie sich ja heutzutage fast jeder nennt, und ich mag dieses Wort auch nicht. Ich sehe mich auch mehr als deinen persönlichen Bibliotheks-Buddy, der dir auf Augenhöhe einfach und verständlich erklärt, wie du deine Bibliothek online sichtbarer machen kannst.

Doch warum erzähle ich dir das eigentlich? Mit meinem Instagram-Account @bibliothekenonline möchte ich Mehrwert für Bibliotheken schaffen. Ich teile dort Ideen oder Tipps, die dir den Umgang mit Social Media erleichtern, dich auf neue Ideen bringen, oder zum Umdenken anregen. Aber immer nur Posts zu teilen und Stories limitiert einen selbst auch. Daher habe ich mir eines schönen Tages überlegt, auch einmal auf Instagram live zu gehen, um einige Fragen ausführlicher zu beantworten.

Was heißt „live gehen“ auf Instagram?

Wenn du bereits einige Zeit auf Instagram unterwegs bist, kommt es dir sicher bekannt vor. Bei Instagram kann man nämlich nicht nur Stories, Posts und Reels teilen, sondern auch einen Video-Livestream starten. Die Funktion heißt Instagram Live und gehört zu den Stories. Dabei sehen die Abonnenten in Echtzeit, was man eben gerade filmt – ob nun sich selbst oder seine Umgebung ist dann jedem selbst überlassen. Der Stream kann bis zu einer Stunde dauern. Anschließend kann man das Video auch herunterladen und auf dem eigenen Instagram-Account posten, sodass Follower, die den Livestream verpasst haben, ihn sich später ansehen können.

Oft wird diese Funktion des Instagram Live für Q&A, also für Fragen und Antworten-Runden, eingesetzt, da man in Echtzeit die Kommentare der Zuschauer sehen kann.

Wie startet man einen Livestream auf Instagram?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zur Livestream-Funktion zu gelangen:

  1. Wische vom Home-Feed einfach nach rechts. Schon öffnet sich die Funktion, verschiedene Beitragsformate zu erstellen.

2. Tippe in der App im Feed oben rechts auf das +. Dort gelangst du zu den selben Möglichkeiten, wie mit der ersten Option.

  • Tippe anschließend unten rechts auf „Live“.
  • Du siehst nun eine Vorschau und kannst noch einige Einstellungen vornehmen. Oben in der Mitte siehst du, wie viele deiner Abonnenten gerade auf Instagram aktiv sind. Über das Zahnrad oben links gelangst du zu allgemeinen Kameraeinstellungen. Und über die Striche an der Seite kannst du einen Titel für den Livestream hinzufügen.
  • Natürlich kannst du auch hier Effekte und Filter verwenden.
  • Um den Livestream zu starten, tippe auf das große Live-Symbol unten in der Mitte. Der Livestream fängt sofort an, was du auch an der gewechselten Ansicht siehst und dem farbig hinterlegtem „LIVE“ am oberen Rand.
  • Während der Stream läuft, hast du weitere Einstellungsmöglichkeiten, unter anderem zu den Kommentaren.
  • Um den Stream zu beenden, gehe einfach auf das Kreuz oder die Zurück-Taste des Smartphones.
  • Nach dem Stream kannst du das Video entweder herunterladen, direkt per IGTV teilen oder verwerfen.

Warum sollte deine Bibliothek auf Instagram Live gehen?

Ich war zum ersten mal alleine öffentlich Live auf Instagram. Es war eine ziemliche Hürde für mich, da ich eben zu den Menschen gehöre, die nicht so gerne vor der Kamera stehen. Warum habe ich es also getan? Mit Live-Videos kann man sich selbst einfach viel nahbarer und authentischer zeigen, als es bei anderen Formaten der Fall ist. Das schafft Vertrauen und gibt Zuschauern des Livestreams die Möglichkeit, dich besser kennen zu lernen. Das gilt natürlich auch für Bibliotheken. Denn dein Ziel wird es wahrscheinlich sein, anderen Menschen die Angebote der Bibliothek zu zeigen und sie zu begeistern. Echte Begeisterung führt aber über Emotionen, und Emotionen wiederum werden von Menschen ausgelöst. Daher ist es so wichtig, gerade auf Social Media, wo der Austausch der Menschen im Vordergrund steht, sich auch als Mensch zu zeigen, um Vertrauen aufzubauen.

Jetzt wissen wir, dass Livestreams super und wichtig sind, aber ich habe dir ja auch noch meine Learnings aus meinem ersten Live versprochen, damit du noch besser vorbereitet bist. Bereit? Hier sind sie:

Lege einen Termin fest und veröffentliche ihn

Eben weil ich weiß, dass Livestreaming für mich eine Hürde darstellen, habe ich mich dazu entschlossen es fest zu machen, um es nicht weiter aufschieben zu können. Ich habe einen Termin dafür festgelegt und ihn auf Facebook und Instagram veröffentlicht. Damit gab es kein Zurück mehr und ich musste es durchziehen. Guter Nebeneffekt: ich hatte so neuen Inhalt, den ich veröffentlichen konnte, indem ich meine Community mit einbezogen habe. Man konnte mir Fragen zusenden, die ich dann im Live beantwortet habe. Das hat mir auch die Möglichkeit gegeben, mich besser vorzubereiten.

Mach es dir so einfach wie möglich

Jeder fängt irgendwo an. Und damit die Hürde für einen Start nicht allzu groß ist, sollte man so einfach wie möglich anfangen. Ich habe beim Livestream nichts großes drumherum gemacht oder vorbereitet, sondern die ganz normalen Funktionen von Instagram genutzt und mich in mein Wohnzimmer auf den Boden vor mein Sofa gesetzt. Ich mag es dort zu sitzen. Natürlich hätte ich auch zusätzliches Equipment für einen besseren Ton oder ein schärferes Bild oder einen perfekten Hintergrund nutzen können. Aber für einen ersten Start ist es wichtig, einfach mal anzufangen und auszuprobieren. Ansonsten schafft man sich wieder selbst Ausreden, warum man noch nicht starten konnte.

Sei unperfekt

Es geht bei Social Media nicht darum, sich perfekt zu zeigen, auch wenn es oft den Anschein macht. Viel wichtiger ist es, authentisch zu sein. Das gilt auch für Bibliotheken. Ich habe beim Livestream ganz offen darüber geredet, dass ich das erste mal alleine live vor der Kamera sitze. Ich habe aus meiner riesigen Kaffeetasse zwischendurch getrunken, die mein ganzes Gesicht verdeckt, und mich ziemlich oft verhaspelt. Aber: ich habe es trotzdem durchgezogen. Und dazu auch noch ziemlich gutes Feedback von euch bekommen, worüber ich mich riesig gefreut habe. Man selbst ist immer sein größter Kritiker. Manchmal ist es aber an der Zeit, diese kritische Stimme auszuschalten, und einfach zu machen. Und am Ende merkt man: auch wenn es in den eigenen Augen nicht perfekt war, war es trotzdem gut. Und man hat Luft nach oben, um sich Schritt für Schritt zu verbessern und dabei zu wachsen. Wie super ist das denn?!? 🙂

Beziehe die Bibliotheks-Community mit ein

Während des Livestreams kannst du die Kommentare sehen und direkt darauf antworten. Das ist super, da so eine direkte Verbindung zwischen dir (als Bibliotheksmitarbeiter) und der kommentierenden Person entsteht. Außerdem kannst du auch ganz transparent nach Feedback fragen, das man der Bibliothek entweder in den Kommentaren oder per DM (Direct Message=Persönliche Nachricht) zukommen lässt. Wie kommt der Livestream an? Was war gut, was schlecht? Sei auch offen für eventuelle Kritik, denn sie gibt dir die Möglichkeit, dich zu verbessern.

Feiere deinen Erfolg

Gönn dir nach deinem ersten Live einen Moment für dich. Wie war es für dich? Warst du aufgeregt? Wie hat es sich angefühlt? Auf jeden Fall kannst du stolz auf dich sein, denn du hast wieder etwas, für dich, neues getan. Feiere es, applaudiere dir selbst, gönn dir ein Stück deines Lieblingskuchens oder hüpfe auf der Stelle, um die Anspannung abzuschütteln. Schreib mir auch gerne, dann feiere ich mit dir zusammen!  🎉 

So viel zu meinen Learnings. Obwohl nein, einen Tipp habe ich noch für dich:

Der beste Zeitpunkt zum Starten ist JETZT

Worauf wartest du noch? Du weißt jetzt, wie du auf dem Profil deiner Bibliothek live gehen kannst. Du weißt, dass jeder einmal unperfekt startet. Also: geh doch jetzt live. Du könntest zum Beispiel einen spontanen Rundgang durch die Bibliothek machen, ein Interview mit einer Kollegin führen, über geplante Veranstaltungen informieren, deinen Beruf erklären, häufig gestellte Fragen beantworten oder mit dem Vorurteil aufräumen, dass Bibliotheksmitarbeiter ständig nur lesen. Denn ab jetzt gehen sie auch auf Instagram live. 😉

Wenn du dein erstes Live, bzw. das deiner Bibliothek, lieber vorplanst, schreib mir doch eine Nachricht dazu auf Instagram. Super gerne bin ich dann dabei und feiere dich. Oder tritt unserer Facebook-Gruppe bei, um andere Kollegen auf den Livestream aufmerksam zu machen und dir auch dort Unterstützung zu holen. Ich freue mich auf dich, das wird super!