Die Welt der Bibliotheken hat sich in den letzten Jahren stark verändert (wem sag ich das?!?), und ein bedeutender Teil dieser Veränderung betrifft die Präsenz in den sozialen Medien. Früher war Social Media kein Thema, jetzt aber muss man auch als Bibliothek auf Instagram und Co. aktiv sein, um mit der digitalen Gesellschaft Schritt zu halten, präsent zu bleiben und sichtbarer zu werden. Dabei muss man visuelle Inhalte verwenden, die die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen und gleichzeitig die jeweilige Botschaften wirkungsvoll vermitteln. Als Person, die in einer Bibliothek arbeitet, wird das wahrscheinlich kein Teil deiner Ausbildung gewesen sein. Deshalb hab ich hier einige nützliche Tipps, um ansprechende visuelle Inhalte für soziale Medien in Bibliotheken zu erstellen. Los gehts!
Kernbotschaft direkt ersichtlich und macht neugierig
Wichtigster Punkt zuerst: ist auf den ersten Blick zu erkennen, worum es geht? Schließlich scrollt der gewöhnliche Social Media User über die meisten Inhalte einfach hinweg, außer: sie interessieren ihn. Und diese Entscheidung wird in Sekundenbruchteilen getroffen. Also schau lieber noch einmal vor dem Veröffentlichen mit einem Blick von Außen auf die Inhalte: ist die Kernbotschaft direkt zu erfassen (und macht sie neugierig genug, um sich näher mit dem Inhalt zu beschäftigen)?
Genügend Whitespace
Gerade bei Grafiken gilt: weniger ist mehr. Mit einfachen Grafikprogrammen wie Canva ist es verlockend, mehrere Designelemente zu verwenden. Schließlich sind sie alle so schön! Aber genau das kann zum Verhängnis werden. Vor allem Grafiken mit Text brauchen genug Platz, damit der Blick auf dem Text liegt und nicht zu sehr abgelenkt wird. Dieser Platz wird Whitespace genannt und gibt den wichtigen Elementen Raum zum Atmen. Schau selbst einmal auf deine Grafiken: wo wandert der Blick hin und wird er von zu vielen Elementen abgelenkt?
Einheitliches Farbschema
Die Zeiten von stark designten Instagramprofilen, bei denen jeder einzelne Post auf die anderen abgestimmt ist, ist vorbei. Stattdessen sollte man trotzdem darauf achten, dass man zumindest ein einheitliches Farbschema hat. Das hat drei Vorteile:
1. Du musst nicht ständig neu überlegen, in welchen Farben du Posts gestalten solltest, da die Farbpalette fest steht.
2. Es kann nach einiger Zeit für einen Wiedererkennungswert bei den Followern sorgen.
3. Das Profil wirkt direkt harmonischer und professioneller, wenn ein einheitliches Farbschema genutzt wird.
Ja, Bibliotheken sind bunt! Aber schau doch mal, ob du dich nicht doch auf ein paar Farben zur weiteren Gestaltung festlegen kannst.
Storytelling durch Bilder und Grafiken
Geschichten erzählen. Damit sollte man sich in einer Bibliothek, dem Zuhause für die unterschiedlichsten Welten und Abenteuer, doch auskennen. Auch Bilder erzählen Geschichten. Jedes Bild kann eine einzigartige Erzählung transportieren und die Zielgruppe in den Bann ziehen. Storytelling ist zudem momentan eine der wichtigsten Fähigkeiten im Marketing. Denn durch Geschichten werden Emotionen transportiert, Emotionen schaffen Verbindung und durch Verbindungen bekommt man das Interesse von Personen – sei es für den Besuch der Bibliothek, einer Veranstaltung oder um sich in der Bibliothek anzumelden. Versuche also, mit den Bildern und Grafiken kleine Geschichten zu erzählen. Statt einfach nur Bilder von einer Veranstaltung zu veröffentlichen kannst du auch versuchen, die Leute durch den Abend zu führen. Storytelling ist eine Übungssache, versuch es einfach mal!
Bibliothekseigene Bilder
Ich werde tatsächlich oft nach kostenfreien Fotoplattformen gefragt. Dabei ist das beste Bildmaterial doch aus eurer Bibliothek! Fotografiere Bibliotheksveranstaltungen, Räumlichkeiten, Medien und das Personal. Mache dabei auch kurze Videos, die du für unterschiedliche Situationen und Inhalte verwenden kannst, z. B. für Reels auf Instagram oder als Hintergrund in den Stories. So hast du direkt einen Fundus an Bildmaterial, das du lizenzfrei, kostenfrei und immer wieder nutzen kannst. Dadurch kann man sich auch viel besser einen Eindruck eurer Bibliothek machen. Darum geht es doch schließlich! Also: höre auf Stockfotos von Bibliotheken oder Bücherregalen zu nutzen, wenn du selbst nahezu täglich in einer Bibliothek bist.
Infografiken und Diagramme
Um komplexe Informationen leicht verdaulich zu präsentieren, kannst du Infografiken nutzen. Erstelle Infografiken über Bibliotheksangebote, Veranstaltungspläne oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Diagramme können auch dazu verwendet werden, statistische Informationen über Bibliotheksnutzung oder Lesevorlieben zu visualisieren, was die Interaktion der Nutzer fördert. Indem du die Informationen als Grafiken aufbereitest werden sie auf visuellen Plattformen wie Instagram zudem eher von den Followern wahrgenommen, denn nicht jeder liest sich die Texte unter den Bildern und Videos durch. Also schau immer, ob die Aufbereitung der Informationen und des Textes wirklich passend sind.
Videos
Videos sind eine der effektivsten Möglichkeiten, um Aufmerksamkeit zu erregen. Plattformen wie TikTok haben dazu geführt, dass inzwischen jeder kinderleicht Videos veröffentlicht und es dabei nicht mehr darauf ankommt, dass diese professionell erstellt sind. Viel mehr kommt es auf den Inhalt, die Message und die Emotionen an. Wenn du also bisher gedacht hast, dass Videos zu aufwändig wären: nein! Stell dich einfach vor die Handykamera, erzähle und nutze die internen Bearbeitungsfunktionen der Plattform oder kostenfreie Apps wie CapCut. Erstelle kurze Videos, in denen du Bibliotheksangebote vorstellst, eine virtuelle Tour durch die Räumlichkeiten gibst oder Einblicke in den Alltag der Bibliothek gewährst.
Barrierefreiheit und inklusive Gestaltung
Visuelle Inhalte sollten für alle zugänglich sein. Achte darauf, dass deine Grafiken und Bilder Alt-Texte und beschreibende Tags enthalten, die von Screen Readern erfasst werden können. Dies gewährleistet, dass auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen die Inhalte verstehen können.
Fazit
Die Erstellung ansprechender visueller Inhalte für soziale Medien in Bibliotheken ist keine Raketenwissenschaft. Es erfordert jedoch sorgfältige Planung, Kreativität und die Bereitschaft, mit der Zeit zu gehen. Indem du diese Tipps befolgst, kannst du deine Bibliothek erfolgreich in den sozialen Medien präsentieren und die Zielgruppe effektiv ansprechen. Nutze die Möglichkeiten der visuellen Kommunikation, um die Aufmerksamkeit zu gewinnen, Geschichten zu erzählen und eine starke Verbindung zu deinen Followern herzustellen. Also, worauf wartest du noch?